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Ordnung, um Gottes willen! – Art Brut im Centre Pompidou
11.06.2024
Ordnung, um Gottes willen! – Art Brut im Centre Pompidou
Kino & Podiumsdiskussion am 20. Juni in Paris
„De l’ordre nom de Dieu!“ heißt es am Donnerstag, 20. Juni 2024 ab 19 Uhr im Cinema 2 des Pariser Kulturzentrums Centre Pompidou im Rahmen des hauseigenen Veranstaltungsprogramms zur art brut. Der Eintritt ist frei, je nach Verfügbarkeit der Plätze. Barbara Safarova, Essayistin, Filmproduzentin und Präsidentin der Vereinigung abcd (art brut connaissance & diffusion) diskutiert mit Béatrice Steiner, Psychiaterin und Psychoanalytikerin, und Céline Gazzoletti, Forscherin und Kuratorin.

Dazu heißt es in der Veranstalterinformation (übersetzt frei nach google translate): „Der Termin gibt einen Einblick in die Welt von vier Hauptautoren der Außenseiterkunst: Zdenek Kosek und seine Diagrammzeichnungen; Melvin Way und seine ritualisierten mathematischen Formeln; Georges Widener und seine Katastrophenvorhersagen; Pascal Jacquens und seine Geheimnisse in der Wirtschaft. Sie alle eint der gleiche Wunsch: zu versuchen, das "Ganze" zu ordnen und zu kontrollieren, um die Welt zu heilen und eine andere "Geschichte" zu schreiben. Die .. vorgestellten Schöpfer scheinen mit der Notwendigkeit beschäftigt zu sein, Ordnung in die Welt um sie herum zu bringen .. Im Gegensatz zu Mainstream-Künstlern, die in ihre Psyche eintauchen, um Inspiration im Chaos zu suchen, sammeln Außenseiterkünstler die Zeichen der Außenwelt, die sie zu kontrollieren versuchen, indem sie eine neue Ordnung errichten, deren einzige imaginäre Herren sie sind. Die Schöpfer der Art Brut scheinen also ihre persönlichen Geschichten mit denen der ganzen Welt zu verschmelzen. Es gelingt ihnen, die Grenzen zwischen Privatleben und Geschichte, aber auch zwischen Fiktion und Dokument aufzuheben, in einer gigantischen Montage von Bildern und Texten.“ Mehr unter der angegebenen Website.

- Foto Centre Pompidou: G. Peitz, 2021 -
www.centrepompidou.fr/en/program/calendar/event/JsgAlIm
07.06.2024
„Save the Frogs“-Kunstwettbewerb
Coolstes Motiv gewinnt 100 US-Dollar
Mit Bewerbungsschluss 1. November 2024 kann man am internationalen Kunstwettbewerb „Save the Frogs“ teilnehmen. Gesucht werden selbst kreierte Froschmotive. Der Hauptgewinner erhält 100 US-Dollar, für die Plätze 2 und 3 gibt es eine Frei-Jahresmitgliedschaft in der Veranstalterorganisation. Diese will die prämierten Malereien und Grafiken zum Bedrucken von T-Shirts, Postern, Grußkarten etc. nutzen. Die Initiative, die Schutz und Rettung der Frösche zur Aufgabe hat, hat ihren Sitz in Kalifornien (USA, mit Gründer und Direktor Dr. Kerry Kriger). Zwischen 2009 und 2023 hat man über 20.000 Einsendungen aus 114 Ländern aus allen Erdteilen für das Wettbewerbsprojekt erhalten. Menschen jeden Alters, jeder Nationalität und jedes Könnensniveaus werden ermutigt teilzunehmen, gerne auch Schulklassen. Kontakt, Reglement und weitere Informationen unter art@savethefrogs.com bzw. über die angegebene Website
www.savethefrogs.com/de/bedingungen-fur-kunstwettbewerbe/
04.06.2024
Vernetzung Offener Ateliers in Baden-Württemberg. Neue Web-Karte
Podiumsdiskussion am 28.6. auf dem Fest für Outsider Art in Nürtingen
Wie das Heidelberger Prinzhorn-Museum in einer Pressemitteilung von Mai schreibt, gibt es in Deutschland viele sogenannte Offene Ateliers, d.h. betreute Kreativwerkstätten für Menschen mit Psychiatrieerfahrung und/oder kognitiver Beeinträchtigung. Seit den 1960er Jahren ist ihre Zahl gewachsen. Hier soll das künstlerische Talent von Menschen mit Assistenzbedarf gefördert werden. Zu wenig seien die Einrichtungen aber in der Öffentlichkeit sichtbar. Für interessierte Künstler*innen, Kunstliebhaber*innen oder Kurator*innen sei es nur schwer möglich, sich einen Überblick zu verschaffen. Das Projekt „Vernetzung offener Ateliers in Baden-Württemberg“ will dies ändern. Es wird getragen von den Künstler*innen Wolfgang Sautermeister und Ulrike Thomann sowie vom Museum Sammlung Prinzhorn am Universitätsklinikum Heidelberg mit seinem Leiter Dr. Thomas Röseke (Kunsthistoriker). Die Gruppe hat, zusammen mit der Studentin Laura Zettl, mehr als 50 offene Ateliers in Baden-Württemberg ausfindig gemacht und stellt jetzt fast alle auf einer interaktiven Karte vor, öffentlich zugänglich auf der neuen Website.

Zitat Thomas Röske: „Tief beeindruckt hat mich die Zahl solcher Offener Ateliers allein in Baden-Württemberg. Ich hatte nicht damit gerechnet, wie viel Prozent dieses Eisbergs unter der Wasseroberfläche, also unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung liegt.“ Neben einer stärkeren Sichtbarkeit war es den Projektleitern ein Anliegen, mehr über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ateliers zu erfahren. Deshalb entwickelten sie einen Fragebogen und werteten die Antworten von 27 Atelierleiter*innen u.a. zu Entstehung, Teilnehmer*innen, Organisation, Selbstverständnis und Verkauf aus. Das Ergebnis ist ebenfalls auf der Website dokumentiert. Laura Zettl: „Immer wieder wurde in den Fragebögen berichtet, wie wenig sich die Ateliers gesehen fühlen. Die Kontaktaufnahmen und Besuche vor Ort waren wie ein Auftakt für die Möglichkeit des Austauschs, der Sichtbarmachung der Ateliers und der Kunst von Menschen mit Behinderungen/psychischen Erkrankungen/Psychiatrieerfahrung“. Auf der Webseite ist daher auch eine Pinnwand eingerichtet, auf der die Ateliers Informationen zu Veranstaltungen veröffentlichen können. Ulrike Thomann:“ Ohne die Arbeit der Offenen Ateliers wäre die Welt der Kunst zweifellos ärmer“. Das Projekt wurde vom Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg sowie von der Hans-Ruland-Stiftung gefördert. „Ich würde mir solch eine Recherche unbedingt auch für die anderen Bundesländer wünschen“, so Wolfgang Sautermeister.


PODIUMSDISKUSSION AM 28. JUNI IN NÜRTINGEN

Als weiterer Schritt der Vernetzung stellt sich das Projekt im Juni in Nürtingen vor, bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Festes für Outsider Art mit dem Titel „Coming In!“, das vom 14.6. bis zum 14.7.2024 Institutionen der ganzen Stadt bespielt. Dann ist Tobias Wall im Gespräch mit Johannes Kreye, Thomas Röske, Wolfgang Sautermeister, Ulrike Thomann und Laura Zettl, am 28. Juni, 17 Uhr in der Kreuzkirche Nürtingen. Anmeldung unter kultur.stadt@nuertingen.de (mehr unter www.coming-in-kunst.de).

Nachrichtenportal art-transmitter.de berichtete bereits zum Nürtinger Outsider Art-Fest, wie wir auch schon lange über Termine, Präsenzen und Präsentationen nationaler und internationaler Studios, Werkstätten und Ateliers mit Künstler*innen mit psychosozialen Erschwernissen informieren – vor allem nach Besuchen und Kontaktaufnahmen wie z.B. in Saffig, Münster, Lüttich, Paris, Berlin, Merzig, Lahr oder in den Niederlanden. Im Anliegen, diese besonderen Kunststätten und ihre Kunstschaffenden bekannt/er zu machen. Dies geschieht oft in Zusammenarbeit mit Kreativprojekten der bundedeutschen originären Selbsthilfeszene für seelische Gesundheit, so etwa mit Selbsthilfe SeelenLaute Saar oder der rheinland-pfälzischen Selbsthilfe SeelenWorte.
www.offeneateliersinbw.de
Termine

31.12.2024
JAHRESKALENDER 2024 Selbsthilfe SeelenLaute Saar & SeelenWorte RLP
Über/regionale Termine & Angebote
Workshops / Vorträge / Seminarfahrten / Infostände & Teilnahmen / Wettbewerbe / Medien etc. Aus dem weiteren Programm. Letzte Aktualisierung: 01.07.24 mehr
01.07.2024
Anna Zemánková in London
The Gallery of Everything zeigt Auswahl aus ihrem Werk
Noch bis 7. Juli sind Werke der berühmten tschechischen Malerin und Art Brut-Vertreterin Anna Zemánková (1908 – 1986) in der Londoner Gallery of Every mehr
12.06.2024
Internationales Konstfestival am 23.6. in den Luxemburger Ardennen
32. Auflage des Open Air-Events in Lellingen – Art-Transmitter vor Ort

Internationales Konstfestival am 23.6. in den Luxemburger Ardennen

Am 23. Juni 2024, dem Luxemburger Nationalfeiertag, verwandelt sich das kleine Ardennendörfchen Lellgen im Norden des Großherzogtums von 11 bis 19 Uhr mehr